Modell einer Zusammenarbeit
Welche Optionen hat die Landwirtschaft in Zeiten weitgehender Industrialisierung, in einer Zeit arbeitsteiliger Prozesse, wenn ihr Erfolg und ihre Berechtigung alleine aus dem betriebswirtschaftlichen Nutzen definiert wird, ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Belange und kulturelle Zusammenhänge?
Sie kann, wie in den Nachkriegsjahren des letzten Jahrhunderts, den Weg der Industrialisierung ihrer komplexen Abläufe einschlagen - die Folgen, den Verlust der Artenvielfalt, die Wüsten der ausgeräumten Agrarlandschaften, die Misshandlung der Kreatur in der Massentierhaltung, die globalen Folgen der "Modernisierung" regionaler Agrarstrukturen (Verslumung und Verelendung der abwandernden Landbevölkerung in den Metropolen, Abholzung des Regenwaldes, Zerstörung regionaler Kulturen) können wir uns heute vieler Orts anschauen.
Sie kann aber auch neue Wege der Gestaltung suchen, die sie an einem Ort einbettet und zum Gestalter dieses Ortes macht, mitarbeiten lässt an der Entwicklung ihrer natürlichen Grundlagen. Eine solche Landwirtschaft, die der Verantwortung für die Natur, für die Gesellschaft und für die Kultur gerecht wird, versuchen wir am Dottenfelderhof zu gestalten.
An diesem Ziel arbeitet die Betriebsgemeinschaft gemeinsam mit der Landwirtschaftsgemeinschaft und der Landbauschule Dottenfelderhof mit ihren Forschungs- und Bildungseinrichtungen.
So hat sich hier eine wirtschaftliche und soziale Organisation entwickelt, in der die Gestaltung der Natur, die Verarbeitung der Erzeugnisse zu hochwertigen Nahrungsmittel und die Versorgung der Menschen mit diesen Nahrungsmitteln Hand in Hand geht mit der Ausbildung in biologisch-dynamischer Landwirtschaft, mit Züchtung und mit Forschung an den Grundlagen für diese Form der Landbewirtschaftung, mit der Ausgestaltung neuer Eigentumsverhältnisse, die eine solche Bewirtschaftung nachhaltig sichern kann.