Die Bodenbearbeitung
"Im Märzen der Bauer die Rösslein anspannt. Er setzt seine Felder und Wiesen instand. Er pflüget den Boden, er egget und sät und rührt seine Hände früh morgens und spät..."
Die erste Strophe dieses allbekannten Liedes stimmt ein in die vielfältigen Bodenbearbeitungsmaßnahmen des Landwirts, die er im Jahresverlauf verrichten muss. Allerdings sind die Zeiten vorbei, als noch das Pferd vorgespannt wurde. Längst hat der Traktor das Pflügen und Eggen übernommen.
Die schweren Böden des Dottenfelderhofes machen es notwendig, regelmäßig den Boden zu lockern, denn sonst würde er mit der Zeit verdichten. Die Pflanzen könnten jedoch in einem verdichteten, sauerstoffarmen Boden ihre Wurzeln nicht genügend ausbreiten, was Kummerwachstum zur Folge hätte. Durch das Wenden des Bodens mit dem Pflug wird der Boden nachhaltig gelockert. Dabei wird nur flach - etwa 20 cm - gepflügt, um die belebte obere Bodenschicht nicht zu tief zu vergraben. Damit dennoch die Pflanzen rasch in die Tiefe vordringen können, ist am Pflug ein Meißel angebracht, welcher den Boden bis 35 cm lockert. Man nennt dieses Bearbeitungsgerät Zweischichtenpflug. Der Vorteil des Pfluges besteht auch darin, dass durch die Bodenwendung der Hofdünger, Erntereste der Vorfrucht, Grunddünger und Restunkräuter optimal eingearbeitet werden. Dies bewirkt eine schnell Umsetzung dieser organischen Masse.
Weitere Bodenbearbeitungsmaßnahmen sind erforderlich, um das Saatbett vorzubereiten, die Unkrautbekämpfung vorzunehmen und den Boden während der Vegetation locker zu halten. Dafür stehen verschiedene Geräte wie Striegel, Egge, Hacke und Walze zur Verfügung. Je nach Bodenzustand und Pflanzenart muss die richtige Bearbeitungstechnik eingesetzt werden, um die Bodengare (Krümelstruktur) zu erhalten und aufzubauen, den Wasserhaushalt zu schonen und die Kulturpflanzen zu fördern. Die Fräse wird so wenig wie möglich eingesetzt, da sie die Bodenstruktur zerstört. Allzu oft sollte der Boden nicht bearbeitet werden, denn es gilt der Wahlspruch für die Bodenbearbeitung: "So intensiv wie nötig, so schonend wie möglich!"
Ein wichtiger Helfer des Landwirtes bei der Bodenbearbeitung ist der Regenwurm. Er lockert durch das Anlegen seiner Gänge den Boden, verbessert die Bodenstruktur, sorgt für eine gute Drainagefähigkeit des Bodens und zieht organische Substanzen in den Boden. Daher muss die Technik so eingesetzt werden, dass sie den Regenwurm nicht schädigt.